Text: Andreas Brüllmann, Co-Gründer und Mitentwickler Bewerbung.ch
In meiner langjährigen Tätigkeit als Personalberater habe ich oft erlebt, dass Stellensuchende in persönlichen Gesprächen mit ihrer Motivation, ihren Kenntnissen und Erfahrungen überzeugen konnten. Doch Lebenslauf und Motivationsschreiben widerspiegelten den positiven Eindruck leider vielmals nicht. Im Gegenteil, die Unterlagen vermittelten ein falsches Bild. Die Stellensuchenden verkauften sich unter Wert und minderten damit ihre Chancen auf Erfolg.
Die Hauptgründe: fehlendes Wissen über Bewerbungen, mangelnde Kenntnisse im Umgang mit Computerprogrammen oder bescheidene finanzielle Ressourcen.
Fehlendes Wissen kann man sich aneignen, ebenso wie den versierten Umgang mit Computerprogrammen. Für viele sind diese Kompetenzen jedoch beruflich nicht relevant, oder ihre Stärken liegen in anderen Bereichen. Daher sind sie auch keine Experten in diesen Gebieten. Bescheidene finanzielle Ressourcen können zudem den Zugang zu entsprechenden Angeboten erschweren.
Die zahlreichen Beispiele aus der Praxis haben mich schliesslich dazu veranlasst, mir Gedanken zu machen, wie man dieser Problematik begegnen und eine entsprechende Lösung entwickeln kann.
Ziel: Frustfaktoren minimieren
Ein Ziel der Digitalisierung muss sein, mühsame, repetitive oder komplexe Prozesse so zu vereinfachen, dass die dadurch gewonnene Energie anderweitig investiert und ein – im besten Fall gesellschaftlich relevanter – Mehrwert generiert werden kann.
Vor nicht allzu langer Zeit war es schwer vorstellbar, dass Menschen ohne entsprechende Kenntnisse fähig sind, ansprechende und professionelle Fotos und Videos zu erstellen. Heute ist das möglich mit einem kleinen Gerät, das in der Hosentasche Platz hat. Mitunter ein Verdienst der Digitalisierung.
Mit einem digitalen Bewerbungstool einen Mehrwert für Stellensuchende zu schaffen, war die ursprüngliche Idee von Bewerbung.ch. Ein Hilfsmittel, das dazu befähigt, ohne umfassendes Wissen über Bewerbungen oder Kenntnisse komplexer Computerprogramme dennoch selbstständig ansprechende und professionelle Bewerbungen zu erstellen.
Durch den Prozess begleitet mit Tipps und Hinweisen von einer integrierten Assistenz. Online und niederschwellig, alles an einem Ort. Jederzeit und überall verfügbar, damit auch das mühsame Zusammensuchen der Unterlagen auf dem PC beim künftigen Bewerben wegfällt und nicht immer wieder von vorne begonnen werden muss. Inklusive integrierter Stellensuche mit passenden Vorschlägen.
Das Ziel: Frustfaktoren möglichst minimieren, bestenfalls den Spass an der Sache fördern.
Mit Bewerbung.ch nutzen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung, um Stellensuchende zum selbstständigen Erstellen von Bewerbungsunterlagen zu befähigen, die eigene Handlungsfähigkeit zu erhöhen und dadurch die Motivation zu steigern. Nicht zuletzt auch das Gefühl zu stärken, nach erfolgreich getaner Arbeit stolz zu sein auf die erbrachte Eigenleistung.
Breite Palette von Angeboten
Digitale Bewerbungstools oder Bewerbungsservices können Stellensuchenden Hilfestellung beim Erstellen individueller Bewerbungsunterlagen bieten.
Bewerbung.ch ist nur eines von vielen Angeboten. Die Palette ist breit. Von kostenlosen Tools zur Erstellung eines Lebenslaufs bis hin zu kostspieligeren Services zur Erstellung ganzer Bewerbungsdossiers, inklusive Korrekturlesen oder Ghostwriting. Informieren, Googeln und Vergleichen lohnt sich, um das individuell passende Angebot zu finden.
Wichtig ist, dass man sich bewusst ist, dass man bei der Nutzung personenbezogene Daten angeben muss, wenn man die Dienstleistungen zweckmässig nutzen möchte. Personenbezogene Daten sind besonders sensibel. Daher macht es Sinn, vorgängig einige Punkte zu beachten.
Sicheres Passwort wählen
Mit einfachen Massnahmen kann man bereits selber den Schutz seiner Daten verbessern. Beim Erstellen der Passwörter ist auf die Passwortstärke zu achten, das heisst: 8 bis 10 Zeichen, inklusive Sonderzeichen, Zahlen und Gross- und Kleinbuchstaben. Passwörter, die einen persönlichen Bezug aufweisen (z.B. Geburtsdatum) oder simple Zahlenfolgen (12345678) sind zu vermeiden.
Man kann auch einen Passwortmanager verwenden, um sichere Passwörter zu erstellen. Zudem muss man sich mit einem Passwortmanager seine Passwörter nicht mehr merken und kann sie zentral verwalten. Noch mehr Schutz gegen Cyberkriminalität und Identitätsdiebstahl bietet die sogenannte Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).
Ist das Angebot wirklich kostenlos?
Kostenlos klingt immer verlockend. Bevor man ein kostenloses Angebot nutzt, sollte man sich jedoch folgende Fragen stellen: Warum ist das Angebot kostenlos? Mit welchen Dienstleistungen oder Angeboten verdient die Anbieterin Geld? Von wem wird das Angebot unterstützt resp. finanziert, und welche Absichten verfolgt die Geldgeberin?
Kostenlose Angebote sind oft nur vordergründig kostenlos. Ein gängiges Bonmot verdeutlicht dies treffend: «If you’re not paying for the product, then you are the product.»
Es kann sein, dass nicht Ihr Geld, sondern Ihre Daten die Währung sind, die durch die Anbieterin – z.B. durch Verkauf oder Weitergabe an Dritte – zu Geld gemacht werden. Daher lohnt es sich, auch die jeweiligen Datenschutz- und Nutzungsbestimmungen der Anbieterin durchzulesen.
Serverstandort und Kundenbewertungen
Weiter sollte man beachten, wo die Daten gespeichert sind, resp. wo die Anbieterin ihre Server oder ihren Firmensitz hat. Gesetzliche Vorgaben und Richtlinien bezüglich Datenschutz können sich von Land zu Land unterscheiden und Einfluss auf den Umgang mit den Daten haben.
Nicht zuletzt können auch Kundenbewertungen Hinweise darauf geben, welche Erfahrungen andere Nutzer mit der Anbieterin gemacht haben. Achtung: Es können auch Fake-Bewertungen oder gekaufte Bewertungen angezeigt werden, was den alleinigen Entscheid auf Basis der Kundenbewertungen erschwert.
Wir wünschen dir viel Glück und noch mehr Erfolg beim Bewerben 🚀.