Mehr Erfolg beim Bewerben (1)

Frust statt Freude beim Bewerben: Was du dagegen tun kannst.

Erstellt am: 01.07.2021 | Bearbeitet am: 15.07.2021

1 – Frust statt Freude beim Bewerben

Du interessierst dich für eine ausgeschriebene Stelle. Du informierst dich über das Unternehmen. Du gibst dir Mühe bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Du versendest deine Bewerbung. Du wartest auf Rückmeldung. Dann folgt die Ernüchterung.

Standardabsagen wenige Stunden nach dem Versenden der Bewerbungen. Ausbleibende Rückmeldungen auf vor Wochen eingereichte Bewerbungen. Keine Informationen und keine Anhaltspunkte, warum es nicht geklappt hat.


Bewerben kann frustrierend sein. Viel Aufwand, wenig Ertrag, zerschlagene Hoffnungen, ausbleibende Wertschätzung. Häufen sich solche Erfahrungen, kann sich das verständlicherweise negativ auf den weiteren Bewerbungsprozess, die Motivation und somit auf die Erfolgsaussichten auswirken.


2 – Was kann ich dagegen tun?

Um diesem Frust vorzubeugen hilft es, sich Gedanken zu machen, welche Kriterien zu einer Absage führen können und sich folgende Fragen zu stellen und zu beantworten:

  • Will ich diesen Job? Warum?
  • Erfülle ich die Anforderungen, die für die Stelle vorausgesetzt sind?
  • Wie kann ich argumentieren, falls ich einen Teil nicht erfülle?
  • Habe ich Kenntnisse, die ich zwar nicht mit einem Diplom, aber durch praktische Erfahrung nachweisen kann?
  • Kann ich fehlende Kenntnisse aufarbeiten?
  • Wie kann ich mich von anderen Bewerbern abheben, mit meinen Bewerbungsunterlagen, meinen Argumenten, meiner Persönlichkeit und Motivation?
  • Warum bin ich die richtige Person für die Stelle?

Die Beantwortung dieser Fragen kann dir helfen, die bestmögliche Version deiner Bewerbungsunterlagen zu erstellen. 


3 – Deine Bewerbung ist dein Katalog

Am wertvollsten sind Informationen aus erster Hand aus dem Unternehmen selber. Prüfe, ob du Personen kennst, die in dem Unternehmen arbeiten. Kontaktiere diese Personen und erhalte dadurch nützliche Informationen und allenfalls sogar Referenzen, die dir beim Bewerben helfen können. Bist du mutig und gut vorbereitet, kannst du auch zum Telefon greifen oder eine Mail schreiben und mit den Verantwortlichen vor Ort direkt in Kontakt treten.

Hast du kein Vitamin B, also kein Netzwerk ins Unternehmen oder keine persönlichen Kontakte vor Ort, die du als Referenz für dich und deine Bewerbung einsetzen kannst, sind deine Bewerbungsunterlagen der entscheidende Faktor. 

Personalverantwortliche sortieren die eingegangenen Bewerbungen in unterschiedliche Kategorien. Kommst du auf den Stapel «A», wirst du mit grosser Wahrscheinlichkeit zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Landest du auf dem Stapel «B», stehen deine Chancen zwar nicht schlecht, aber du erfüllst nicht oder noch nicht alle Anforderungen. Stapel «C» bedeutet eine sofortige Absage. Dein Ziel sollte somit bestenfalls «A» oder zumindest «B» sein.

Betrachten wir deine Bewerbung als eine Art Katalog, der dich repräsentiert. Das Angebot bist du, als Fachkraft UND als Mensch. Das Unternehmen ist Empfänger, als Arbeitgeber UND als Arbeitsumfeld. Je passender, ansprechender und informativer dein Katalog ist, desto grösser sind deine Chancen, dass du zu «A» oder «B» gehören wirst.

Ein Beispiel:

«Das Unternehmen will ein Smartphone. Sendest du einen Katalog eines Fahrrads, wirst du kaum auf Interesse stossen. Du landest sehr wahrscheinlich auf dem Stapel «C». Sendest du einen Katalog eines Tablets, kann dies durchaus zu Aufmerksamkeit führen. Viele Funktionen sind ähnlich wie bei einem Smartphone. Vielleicht landest du auf «B». Sendest du einen Katalog eines Smartphones, dürften deine Chancen am grössten sein, auf Stapel «A» zu landen.


Deine fachlichen Fähigkeiten sind ein Teil deines Katalogs, die das Interesse an dir wecken können. Das Stelleninserat gibt dir Anhaltspunkte, welche Fähigkeiten du mitbringen solltest. Vergiss aber nicht, dass auch menschliche Aspekte im Bewerbungsprozess eine Rolle spielen. Bestenfalls passen du und das Unternehmen auch in Bezug auf geteilte Interessen oder Wertvorstellungen zueinander. Angaben dazu findest du zum Beispiel auf der Homepage des Unternehmens. Folgende Fragen können dir dabei helfen

  • Kann ich mir (bildlich) vorstellen in diesem Unternehmen zu arbeiten?
  • Wie tritt das Unternehmen auf, wie wirkt das Unternehmen auf mich?
  • Welche Werte vertritt das Unternehmen? Was steht im Leitbild?
  • Wer arbeitet in diesem Unternehmen? Wie wirken die Mitarbeiter:innen auf mich?
  • Welche Philosophie verfolgt das Unternehmen?

Die Beantwortung dieser Fragen hilft dir, dich intensiver mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen und wichtige Argumente zu finden, warum du zum Unternehmen passt und umgekehrt. Oder du kommst zur Erkenntnis, dass zu wenig Gemeinsamkeiten bestehen und du nach einer Stelle in einem anderen Unternehmen suchen wirst. 

Eine gute Vorbereitung hilft und erleichtert dir das Erstellen deiner Bewerbungsunterlagen. Nimm dir Zeit und beantworte die für dich grundlegenden Fragen zur Stelle und zum Unternehmen, bevor du loslegst. Je überzeugter du selber bist, desto überzeugender wirkt auch deine Bewerbung. 

Wir wünschen dir viel Glück und noch mehr Erfolg beim Bewerben 🚀.


Wie werden Anstellungsentscheide gefällt?

👉  In der nächsten Folge schlüpfst du in die Rolle der personalverantwortlichen Person und triffst selber den Entscheid.